Bad Homburger Inkasso geht neue Wege
Segmente abseits des Kerngeschäfts mit Privatkunden im Blick
Im Inkassomarkt wächst die Konkurrenz, vor allem wenn die Konjunktur läuft und die Aufträge zurückgehen. Die Bad Homburger Inkasso setzt daher auf die Gewinnung neuer Kundensegmente abseits des Mengengeschäfts mit Privatkunden und hat große Ambitionen im Markt für Wohnungsbaugesellschaften.
Von Christiane Lang, Frankfurt, Börsen-Zeitung, 09.05.2015
Es gibt sicher nicht viele Branchen, die eher von einer schlechten Konjunktur denn von einer guten profitieren. Die Inkassounternehmen gehören dazu. Ihr Kerngeschäft ist das Eintreiben von notleidenden Forderungen für ihre Auftraggeber. Je schlechter die Wirtschaftslage, desto mehr Firmen und Privatleute geraten in finanzielle Schwierigkeiten und desto mehr Geschäft wird den Inkassogesellschaften übertragen. Dennoch befinden sich die Inkassounternehmen auch in schlechten Zeiten in einem Dilemma: Sie erhalten dann zwar mehr Geschäft, doch die Qualität der Forderungen lässt angesichts zunehmender Konkurse und Arbeitslosigkeit nach.
Auch die Bad Homburger Inkasso GmbH (BHI), die seit vergangenem November ihren Sitz in Bad Vilbel hat, ihren angestammten Namen aber beibehalten wird, spürt die gute Wirtschaftslage. „In den vergangenen drei bis vier Jahren haben wir eine Reduzierung bei Anzahl und Volumen der übertragenen Forderungen um 25 bis 30 Prozent verzeichnet“, erklärt Geschäftsführer Karsten Schneider im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Das Ziel sei es daher, neue Kunden zu gewinnen.