Stadt Mechernich
Profis treiben nun die Schulden ein
Die Zahlungsmoral von Bürgern hat sich rapide verschlechtert, eine Entwicklung, von der auch die Stadt Mechernich nicht verschont bleibt.
Auf rund 200.000 Euro aus 150 Fällen belaufen sich die bereits erfolglos angemahnten Forderungen ohne Aussicht auf Erfolg. Um diese so genannten „niedergeschlagenen“ Forderungen, die erst nach 30 Jahren verjähren, einzutreiben, will man in Mechernich ab Dezember neue Wege gehen.
Statt auf den Forderungen sitzen zu bleiben, weil die Mahnungen ungeachtet in den Papierkorb wandern, hat man sich bei der Stadtverwaltung dazu entschlossen, die Dienste der Bad Homburger Inkasso GmbH (BHI) in Anspruch zu nehmen. „Damit haben wir uns für ein seriöses Inkassounternehmen aus der Sparkassen-Finanzgruppe entschieden, das darauf spezialisiert ist, gemeinsam mit den Bürgern Rückzahlungsvereinbarungen zu treffen“, sagt Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick. Denn das eigene Personal ist zeitlich damit überfordert, sich um die Zahlungsabwicklung zu kümmern. Die Übergabe dieses Unterfangens in professionelle Hände dagegen ist weitaus kostengünstiger als auf die Forderungen zu verzichten oder aber diese mit eigener „Manpower“ einzutreiben. „Für die Stadt Mechernich ist diese Möglichkeit frei von finanziellen Risiken“, betont Kämmerer Ralf Claßen. Denn die BHI erhält nur ein Erfolgshonorar. Das heißt im anderen Fall: Kommt nichts herein, muss die Stadt nicht zahlen.
Die Gesamtforderungen der Stadt Mechernich lagen für das Jahr 2011 bei ca. 4,9 Mio. Euro. Bei den 200.000 Euro, die nun die BHI eintreiben soll, handelt es sich um offene Rechnungen über Gebühren und Abgaben, die bereits erfolglos angemahnt worden sind.
Eine abschließende Feststellung ist Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick wichtig: „Uns geht es nicht darum, Druck auszuüben. Doch gegenüber unseren pünktlich zahlenden Bürgern sehen wir uns in der Pflicht, offene Forderungen konsequent einzuziehen.“
Quelle: pp/Agentur ProfiPress, 30.11.2012